TRADITIONELL EUROPÄISCHE NATURHEILKUNDE
Die traditionell europäische Naturheilkunde geht davon aus, dass der Mensch untrennbar mit seiner Umwelt verbunden ist und die Natur mit ihren Elementen (Wirkungsprinzipien: Luft, Wasser, Feuer, Erde) auch im Menschen wirkt und diesen beeinflusst und prägt. Den vier Elementen wurden in der Antike die vier Säfte: Sanguis (Blut), Phlegma (Schleim), Cholera (Gelbgalle) und Melancholera (Schwarzgalle), mit den unterschiedlich gemischten Qualitäten warm, kalt, feucht und trocken zugeordnet. Diese Säfte – wirkend auf Körper, Geist und Seele – bildeten die Basis für die vier Grundtemperamente: Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker.
Den Begriff Homöostase kennt man seit ca. der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er beschreibt einen Gleichgewichtszustand und auch dessen Aufrechterhaltung. Der Körper (genauso wie der Geist und die Seele) strebt diesen Zustand an und hilft sich durch selbst-regulierende Prozesse diesen aufrechtzuhalten. Je stabiler dieses Gleichgewicht ist, desto besser kann der Mensch auf innere und äussere Impulse, Herausforderung und Anforderungen reagieren und stabil (gesund) bleiben. Wenn dieses Gleichgewicht ins Wanken kommt und nicht mehr vom System Körper, Geist und Seele reguliert werden kann, wird der Mensch instabil (krank).
Die TEN-Behandlung hat zum Ziel, das beschriebene Gleichgewicht – durch Anregen der Selbstheilungskräfte – wieder herzustellen. Sie verfolgt einen ganzheitlichen, alles inkludierenden und präventiven Ansatz, der jeden Menschen als ein Individuum versteht und dieses entsprechend behandelt. Das Zusammenwirken zwischen Klienten und Therapeut ist ein wesentlicher Teil der Behandlung, welche mit einem offenen und ausführlichen Gespräch (Anamnese) ihren Anfang nimmt. Neben den auch in der Schulmedizin üblichen Untersuchungstechniken, arbeitet der Therapeut – um ein ganzheitliches Bild zu erhalten (denn: ein Zeichen ist kein Zeichen) – u.a. mit Zungen-, Antlitz-, Puls- und Augendiagnostik. Neben der Interpretation der Werte ist aber auch die verantwortungsvolle, ganzheitliche Wahrnehmung/Intuition sehr wichtig und bekommt Raum während der Behandlung. Diese besteht aus diversen Therapiemethoden wie z.B. Ernährungs- und Bewegungstherapie, Pflanzenheilkunde, Ausleitverfahren (Schröpfen, Baunscheidtieren, etc.), Kneipp-Therapien, Massagen, Atemarbeit.
Grundsätzlich ist das Ziel und das zentrale Bestreben dem Klienten zu helfen seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und wieder in Balance zu kommen.